Hesperidengärten hoffentlich bald wieder geöffnet

//Hesperidengärten hoffentlich bald wieder geöffnet

Hesperidengärten hoffentlich bald wieder geöffnet

Viele Nürnberger wundern sich, warum die Hesperidengärten in St. Johannis nicht geöffnet haben. Andere Grünanlagen, wie auch der Barockgarten zum Beispiel, sind geöffnet. Wir sind der Sache bei der Stadt Nürnberg nachgegangen und haben folgende Auskunft bekommen (Stand: 27.4.2020).

“Sie werden zugeben, dass der Stadt die Gärten immer schon am Herzen lagen, sonst wären sie nicht so schön wie sie sind. Und wir investieren immer wieder neu in diese Gärten. Zuletzt wurde im Dezember letzten Jahres durch den Bau der Rampenanlage zwischen dem bewirtschafteten Hof und dem Garten Johannisstraße 47 eine Verbesserung der Barrierefreiheit erreicht. Im Zuge genau dieser Baumaßnahme kam es ja, Sie wissen es, gerade zu den Schäden, die sich aktuell noch zeigen und die der Grund für Ihr Schreiben sind. Bei den maschinengestützten Transporten der schweren Fertigteile und weiteren Materialien wurden Bereiche in der Längsachse des Gartens Johannisstr. 47 (Schnitthecken, Rasenflächen) überfahren und stark geschädigt.

Warum gab es diese Flurschäden? Der Hauptweg mit seinen vier Brunnen als Hindernisse und die schmalen Seitenwege an den Lindenbäumen vorbei waren als Transportweg ungeeignet, also musste man den Transport auf anderem Wege organisieren, über das Grün. Dies war leider nicht vermeidbar. Aber warum wurde der Flurschaden dann nicht beseitigt? Dies geschah im Bewusstsein, dass diese Hecken und Rasenflächen ab April 2020 ohnehin ganz neu angelegt werden sollten. Denn es stand im Frühjahr eine weitere umfangreiche Sanierungsmaßnahme für die drei Gärten an, mit einem Investitionsvolumen von rund 300.000,- EUR. Es sollte eine Regneranlage zur Verbesserung der Pflege über die Sommermonate gebaut werden. Gleichzeitig war die Erneuerung umfangreicher Rasenflächen und verunkrauteter Schnitthecken vorgesehen.

Alles in allem eine Generalsanierung der Gärten von Grund auf. Bei dieser Gelegenheit wären also alle Flurschäden wieder beseitigt worden, und die Anlage wäre ab Ende Mai wieder neu angelegt und vollständig nutzbar gewesen. Leider kam es aber nicht dazu. Die Baumaßnahme wurde nicht begonnen, sondern auf den September diesen Jahres verschoben. Wie kam es dazu? Auch diese Frage muss ich erläutern. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass bei den Bauarbeiten (u.a. Regnerleitungen und eine Zisterne) Munitionsfunde bis hin zu Bomben gemacht werden. Ein Bombenfund (in den letzten 14 Monaten hatten wir vier davon) hätte bedeutet, dass viele Menschen für einen bestimmten Zeitraum aus dem Wirkungskreis der Bombe evakuiert werden müssten. Nun haben wir aber aktuell ganz besondere Randbedingungen, mit Corona.

Eine Evakuierung wäre derzeit eine mittlere Katastrophe, da man dann bei Polizei, Feuerwehr, Hilfskräften, etc. Ressourcen im Übermaß binden würde. Wir bräuchten Ausweichquartiere, wo Massen von Menschen unter den notwendigen Abstandsregelungen untergebracht werden können. Menschen wären auf dem Transport und in den Quartieren neben den Beschwerlichkeiten der Evakuierung auch noch einer gesundheitlichen Gefährdung / Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Bei einem solchen Szenario kann die Feuerwehr bestimmen, dass bestimmte Baumaßnahmen derzeit nicht begonnen werden dürfen. Im vorliegenden Fall war die sorgfältig abgestimmte Entscheidung im Hinblick auf den Schutz der Bevölkerung nun so, dass die Baumaßnahme nicht wie vorgesehen im April 2020 begonnen wird, sondern vorerst auf den Herbst 2020 zu verschieben ist. Dies in der Annahme bzw. Hoffnung, dass dann die Maßnahme abgewickelt werden kann, und die derzeit geltenden Regelungen (Ausgangssperre, …) bis dahin nicht mehr anzuwenden sind.

Was wird jetzt getan? Aktuell wird sich SÖR darum kümmern, dass die ‚Flurschäden‘ in dem Garten Johannisstr. 47 (die Nr. 45 und Nr. 43 sind ja in gutem Zustand) nun doch schon vorab beseitigt werden und die Anlage provisorisch hergerichtet wird. Wir werden alles daransetzen dass dies in den nächsten zwei, drei Wochen geschieht. Die derzeitige Personalsituation macht dies aber nicht ganz einfach. Außerdem werden auch Infotafeln dazu aufgestellt, die erklären wie es zu der Situation kam. Bis die Umstände es wieder erlauben, die Gärten zu öffnen, werden die schlimmsten Schäden aber voraussichtlich behoben sein, und alles kann wieder genutzt werden. Freuen wir uns auf den Herbst, in der Hoffnung, dass wir dann die Gärten wieder grunderneuern können.”

2020-05-03T17:50:57+02:00